Freitag 18. November 2022, 19.00-19.30
Stella. Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe. Theatereinführung
Kulturamt Fellbach, Schwabenlandhalle
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Cäcilie und Fernando sind verheiratet und haben eine Tochter, Lucie – Mutter, Vater, Kind. Doch Fernando verlässt seine Familie für Stella, mit der er eine neue Familie gründen möchte. Aber auch bei Stella kommt der Rastlose nicht zur Ruhe, auch von ihr zieht es ihn wieder fort. Stella leidet unendlich unter diesem Verlust und lebt fortan in der Vergangenheit. Ausgerechnet bei Stella findet Cäcilie für Lucie eine Arbeit als Hausangestellte, die ihnen aus ihren prekären Verhältnissen helfen soll. Mittlerweile treibt Fernando die Sehnsucht und sein schlechtes Gewissen zu Stella zurück. Die heftige Euphorie des Wiedersehens wird durch die unerwartete Begegnung mit seiner Ehefrau und seiner Tochter konterkariert. Fernando sieht sich nun mit drei Frauen konfrontiert, die klare Entscheidungen von ihm fordern …
In ihrer Neubearbeitung von Johann Wolfgang von Goethes 1776 uraufgeführtem Liebesdrama „Stella“ hebt Regisseurin Amina Gusner die Zeitlosigkeit des Stoffes hervor: Auf Grundlage des Originaltexts, aber auch unter Ergänzung heutiger Stimmen setzt sie sich mit zeitgenössischen Geschlechterrollen und aktuellen Liebes- und Beziehungsmodellen auseinander.
Freitag 13. Januar 2023, 19.15-19.45
Neapolitanische Weihnachtsmusik. Konzerteinführung
Musik am 13., Stadtkirche Bad Cannstatt
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Neapel war im 18. Jahrhundert die Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs und, nach Paris und London, die drittgrößte Stadt Europas. Der Gelehrte Charles de Brosses nannte sie seinerzeit die »Hauptstadt der musikalischen Welt«. Als Neapolitanische Schule ging das Schaffen der dort wirkenden Meister in die Musikgeschichte ein. Neben vielen weiteren berühmten Namen sind hier Leonardo Leo und Alessandro Scarlatti zu nennen, dessen Weihnachtskantate mit bezaubernder Melodik und pastoralen Klängen die Ankunft des Messias feiert.
Freitag 21. April – Sonntag 23. April 2023
Voltaire und Rousseau am Genfer See. Reiseleitung
Binder Reisen & Kulturgemeinschaft Stuttgart
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„Siècle des lumières“ wird die Aufklärung in Frankreich genannt, oder gleich rundweg „le siècle de Voltaire“, also das „Jahrhundert Voltaires“. Dieser wahrhaft helle Kopf hat dem 18. Jahrhundert in unserem Nachbarland seinen Stempel aufgedrückt. In seinem langen Leben hat er sich für Gerechtigkeit, Freiheit, Toleranz eingesetzt und aller Indienstnahme der Religion durch die Macht sein „Écrasez l’infâme“ entgegengeschleudert. Günstling am Hofe, vom Hofe verbannt, geschmäht und geehrt, hat er schließlich auf seinem Schloss und Gut von Ferney an der Grenze zur Schweiz wie ein Patriarch gewirtschaftet, getreu der Devise seines Candide: „Man muss seinen Garten bebauen.“
Radikale Umkehr, das berühmte „Zurück zur Natur“, forderte der geniale Schwärmer Jean-Jacques Rousseau, dessen Natur-, Gesellschafts- und Erziehungsideale eine neue, nachaufklärerische Ära in Europa einläuteten. Als ihm nach der Veröffentlichung seines „Émile“ die Verhaftung drohte, fand er Zuflucht auf einer Insel im Bieler See, ganz in der Nähe seines Geburtsortes Genf, wo er die schönsten Augenblicke seines Lebens genoss. Tun wir es ihm nach!